Wenn die Katze hechelt, kann das ein Alarmzeichen sein

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Anders als bei Hunden kommt es relativ selten vor, dass eine Katze hechelt. Tritt das Verhalten häufiger auf, kann es auf eine Krankheit hinweisen. Die Katze sollte von einem Tierarzt untersucht werden, um den Ursachen auf den Grund zu gehen.

Harmlose Ursachen, warum eine Katze hechelt

Katzen atmen fast ausschließlich durch die Nase. Sie hecheln kaum. Trotzdem muss nicht immer sofort an eine Krankheit gedacht werden, wenn die Katze hechelt. Es gibt viele harmlose Ursachen, die dieses Verhalten auslösen.

Hohe Temperaturen

Auch wenn die Vorfahren der Katze aus Wüstengegenden stammen, heißt das nicht, dass die Stubentiger die Hitze gut vertragen können. Da die Katzen nur an den Pfoten Schweißdrüsen besitzen, können sie auch nicht schwitzen wie Menschen. Sie kühlen ihre Körpertemperatur durch Aufsuchen von schattigen Plätzen. Dort verteilen die Katzen mit der Zunge Speichel im ganzen Fell. Der Speichel verdunstet und kühlt dabei den Körper der Katze.

Reichen diese Maßnahme für eine Kühlung nicht aus, kann es vorkommen, dass die Katze hechelt. Sie öffnet dabei den Mund, lässt die Zunge leicht heraushängen und atmet schnell ein und aus. Nach kurzer Zeit beendet die Katze das Hecheln wieder.

Auch wenn die Vorfahren der Katze aus Wüstengegenden stammen, heißt das nicht, dass die Stubentiger die Hitze gut vertragen können. ( Foto: Shutterstock - Nils Jacobi )

Auch wenn die Vorfahren der Katze aus Wüstengegenden stammen, heißt das nicht, dass die Stubentiger die Hitze gut vertragen können. ( Foto: Shutterstock – Nils Jacobi )

Auch Katzen können außer Puste kommen

Bei großer Anstrengung durch ein aufregendes Jagdspiel, kann es passieren, dass die Katze hechelt. Erholt sie sich schnell wieder, verringert sich auch die Pulsfrequenz. Die Atmung beruhigt sich.

Katze hechelt bei Stress und Angst

Katzen sind sensibel. In ungewohnten Situationen empfinden sie schnell Stress und reagieren mit einem ängstlichen Verhalten. Der Herzschlag und der Puls steigt schnell an. Die Katze hechelt wie bei großer Anstrengung. Wird beruhigend auf die Katze eingewirkt, lässt das Hecheln schnell nach.

Krankheiten, bei denen die Katze hechelt

Hechelt die Katze auch ohne Anstrengung in einer kühlen Wohnung, können Krankheiten die Ursachen für das Verhalten sein.

Schmerzen erzeugen Stress

Schmerzen durch Verletzungen, Blasensteine, Verlegung der Harnwege oder andere Krankheiten erzeugen bei der Katze großen Stress. Wird die Ursache für die Krankheit nicht durch eine Behandlung bei einem Tierarzt beseitigt, wird der Stress chronisch. Die Katze ist stark angespannt und hechelt. Der Mund ist geöffnet. Durch die rasche Atemfrequenz ist die Bewegung der Flanken deutlich zu erkennen.

Angeborene Herzfehler verursachen eine verringerte Leistungsfähigkeit

Bei einem angeborenen Herzfehler wie einem Loch in der muskulären Trennwand der Herzkammern, ist das Herz nicht in der Lage, das Blut ausreichend durch das Gefäßsystem zu pumpen. Die Organe der Katze werden nicht mit genügend Sauerstoff versorgt. Um diesen Mangel auszugleichen, atmet die Katze sehr schnell. Sie hechelt wie bei einer großen Anstrengung. Durch den geöffneten Mund ist zu sehen, dass die Schleimhäute der Katze blau verfärbt sind.

Auch andere Erkrankungen des Herzens wie eine HCM, hypertrophe Kardiomyopathie, verursachen ein Hecheln der Katze.

Bei zu hohem Gewicht der Katze ist jede Bewegung anstrengend. Sie kann nicht spielen, springen und schnell laufen. Jede Anstrengung verursacht Hecheln. ( Foto: Shutterstock - Dennis van de Water_)

Bei zu hohem Gewicht der Katze ist jede Bewegung anstrengend. Sie kann nicht spielen, springen und schnell laufen. Jede Anstrengung verursacht Hecheln. ( Foto: Shutterstock – Dennis van de Water_)

Übergewicht

Bei zu hohem Gewicht der Katze ist jede Bewegung anstrengend. Sie kann nicht spielen, springen und schnell laufen. Jede Anstrengung verursacht Hecheln.

Fieber

Fieber löst ähnlich wie Hitze das Hecheln der Katze aus. Der Stubentiger versucht, durch die beschleunigte Atmung seine Körpertemperatur zu kühlen.

Überfunktion der Schilddrüse, Hyperthyreose

Bei einer Überfunktion der Schilddrüse werden zu viele Hormone ausgeschüttet. Der Stoffwechsel der Katze ist stark beschleunigt. Der Stubentiger verbraucht für normale Körperfunktionen viel Energie. Die Katze steht unter großem Stress und hechelt auch ohne Anstrengung.

Beeinträchtigungen der Atemwege verursachen Hecheln

Kann die Katze infolge einer Infektion der Atemwege oder einer FIP (feline infektiöse Peritonitis) nur schwer atmen. Um den Mangel an Sauerstoff auszugleichen, ist die Zahl der Atemzüge pro Minute erhöht. Die Katze hechelt.

Ein Tier bei großer Hitze im Auto lassen, ohne Wasser, mit geschlossenen Fenstern geht garnicht. ( Foto: Shutterstock - RJ22 )

Ein Tier bei großer Hitze im Auto lassen, ohne Wasser, mit geschlossenen Fenstern geht garnicht. ( Foto: Shutterstock – RJ22 )

Wann sollte ein Tierarzt aufgesucht werden?

Tritt das Hecheln immer wieder auf, oder ist das Verhalten der Katze verändert, sollte zur Abklärung der Ursachen immer ein Tierarzt aufgesucht werden. Atemnot, die immer wieder auftritt, oder über einen längeren Zeitraum anhält, ist bei einer Katze immer ein Alarmzeichen. Sie benötigt dringend Hilfe.

Wird die Katze nicht von einem Tierarzt untersucht und behandelt, können das Hecheln und die Atemnot zur Erstickung führen. Die Katze stirbt an einem Sauerstoffmangel und Herzversagen.

Die Katze flehmt – was ist das?

Flehmen ist ein normales Verhalten bei Katzen, das äußerlich dem Hecheln ähnlich ist.

Die Katze öffnet ihren Mund und zieht die Lippen nach oben. Dann beginnt sie, die Luft schnell einzusaugen.

Die Luft strömt in den hinteren Bereich des Mundes bis zu dem Jacobson´schen Organ. Dort werden Geruchsmoleküle und Pheromone aus der Luft gefiltert. Das Geruchssignal wird direkt an das Gehirn der Katze weitergeleitet. Bewegt die Katze während des Flehmens die Zunge, werden die Geruchssignale noch weiter verstärkt.

Das natürliche Verhalten der Katze hilft ihr, Pheromone von Artgenossen schneller wahrzunehmen. Sie erkennt, wenn Artgenossen in ihr Revier eindringen und findet während der Paarungszeit leichter einen Partner zur Fortpflanzung.

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