Borreliose beim Hund: Symptome, Therapie & Impfung

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Hunde erleiden wesentlich häufiger als Menschen einen Zeckenbiss. Wie kann man eine Borreliose oder andere durch Zecken übertragbare Krankheiten erkennen, behandeln und welche vorbeugenden Maßnahmen stehen zur Verfügung?

Zeckenbisse: Auch Hunde erkranken an Borreliose

Hunde werden sehr oft von Zecken befallen, denn sie tollen durchs hohe Gras oder das Unterholz am Waldrand, wo sich die Zecken bevorzugt aufhalten. Dennoch unterschätzen viele Hundehalter die Gefahr, die durch Zeckenstiche, welche meist als Zeckenbisse bezeichnet werden, ausgehen.

Dabei übertragen Zecken nicht nur Borrelien, die Erreger der gefürchteten (Lyme-) Borreliose auf den Hund. Zeckenstiche sind für mehrere, ernsthafte Erkrankungen verantwortlich:

  • Borreliose
  • Viruserkrankung FSME
  • Anaplasmose
  • Babesiose
  • Ehrlichiose

Die Erreger der verschiedenen Erkrankungen sind regional unterschiedlich verbreitet. Hundehalter sollten sich somit über das Ansteckungsrisiko an ihrem Wohnort und an jedem Reiseziel informieren. Einige Erreger sind besonders in den Mittelmeerländern verbreitet.

Hunde werden sehr oft von Zecken befallen, denn sie tollen durchs hohe Gras oder das Unterholz am Waldrand, wo sich die Zecken bevorzugt aufhalten. (#01)

Hunde werden sehr oft von Zecken befallen, denn sie tollen durchs hohe Gras oder das Unterholz am Waldrand, wo sich die Zecken bevorzugt aufhalten. (#01)

Steigt die Gefahr für Erkrankungen durch Zeckenstiche?

Verschiedene Zeckenarten breiten sich durch den allgemeinen Klimawandel, den Handel mit Haustieren und die zunehmende Mobilität immer weiter aus. Es ist mittlerweile üblich, sein Haustier mit in den Urlaub zu nehmen, sodass die Hunde dann am Urlaubsort mit anderen Zeckenarten in Kontakt kommen.

Neue Erkenntnisse über die Krankheitsrisiken haben zu einer Sensibilisierung für das Thema „Borreliose beim Hund“ geführt. Außerdem gibt es mittlerweile zuverlässigere Diagnoseverfahren und Haustiere werden allgemein besser tierärztlich versorgt. Aus diesem Grund wird mittlerweile bei Hunden häufiger eine Borreliose oder eine andere von Zecken übertragene Krankheit festgestellt und behandelt.

Führt jeder Zeckenbiss zur Erkrankung des Hundes?

Zum Glück bedeutet nicht jeder Zeckenstich, dass der Hund sich mit einer gefährlichen Erkrankung angesteckt hat. Einerseits sind nicht alle Zecken von Borrelien, Viren, Bakterien oder anderen Erregern befallen und andererseits dauert es vom Stich bis zur Übertragung der Erreger 16 bis 24 Stunden. Wird die Zecke vorher entfernt, kann eine Infektion vermieden werden. Im Durchschnitt sind 30 bis 50 Prozent aller Zecken von Borrelien befallen und können die Krankheit auf Menschen oder Tiere übertragen.

Selbst wenn die Zecke Krankheitserreger übertragen hat, der Hund somit infiziert ist, bricht die Krankheit nicht zwingend aus. Die Tiere bilden Antikörper, durch die eine Infektion nachgewiesen werden kann, ohne klinisch feststellbar zu erkranken. Bisher gibt es noch keine Erklärung dafür, warum einige Hunde gesund bleiben und bei anderen Hunden der Zeckenstich zu einer, teilweise schwer verlaufenden, Erkrankung führt. Eine Behandlung ist nur erforderlich, wenn das Tier auch Symptome zeigt. Borreliose-Erkrankungen bei Hunden sind nicht meldepflichtig und deshalb kann man keine exakten Aussagen darüber treffen, wie viel Prozent der Infektionen auch zu einer Erkrankung führen.

Es gibt jedoch Studien die besagen, dass in Deutschland fünf bis 20 Prozent aller Hunde Antikörper gegen Borrelien gebildet haben, also von einer infizierten Zecke gestochen wurden. Bei jedem dritten infizierten Hund treten deutliche Symptome auf. Die Borreliose ist somit eine verbreitete Erkrankung bei Hunden.

Die Übertragung der Borreliose ist ausschließlich durch Zecken, die selbst diese Bakterien in sich tragen, möglich. Trotzdem besteht auch für den Menschen eine erhöhte Gefahr, wenn er seinen Hund nicht regelmäßig nach Zecken absucht und diese dann entfernt. (#02)

Die Übertragung der Borreliose ist ausschließlich durch Zecken, die selbst diese Bakterien in sich tragen, möglich. Trotzdem besteht auch für den Menschen eine erhöhte Gefahr, wenn er seinen Hund nicht regelmäßig nach Zecken absucht und diese dann entfernt. (#02)

Können infizierte Hunde andere Tiere oder Menschen anstecken?

Die Übertragung der Borreliose ist ausschließlich durch Zecken, die selbst diese Bakterien in sich tragen, möglich. Trotzdem besteht auch für den Menschen eine erhöhte Gefahr, wenn er seinen Hund nicht regelmäßig nach Zecken absucht und diese dann entfernt. Zecken können vom Hund auf den Menschen überspringen und dann selbstverständlich die tückische Infektionskrankheit übertragen. Es ist somit auch zum Schutz der eigenen Gesundheit und der Gesundheit der Familie wichtig, regelmäßig an eine Zeckenentfernung zu denken.

Wie verläuft eine Borreliose-Erkrankung beim Hund?

Die Borreliose ist eine bakterielle Infektion, die als besonders tückisch einzuschätzen ist. Es kann Monate dauern, bis nach dem Zeckenstich Symptome auftreten und diese Symptome sind manchmal nur sehr schwer einer Borreliose zuzuordnen. Genau darin liegt die Hauptgefahr, denn wenn die Borreliose rechtzeitig erkannt wird, ist sie bei Mensch und Tier gut behandelbar und heilt meist vollständig aus. Unbehandelt kann sich aus einer Borreliose jedoch ein chronisches, schmerzhaftes Leiden entwickeln.

Es gibt verschiedene Zeckenarten, die für Hunde gefährlich werden können:

  • Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus) → häufigste Art
  • Schafzecke (Dermacentor marginatus)
  • Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus)
  • Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) → in Südeuropa verbreitet
  • Igelzecke (Ixodes hexagonus)

Video: Borreliose beim Hund: Anzeichen & Behandlung

Kann man Zeckenstiche vermeiden?

Am besten wäre es zu verhindern, dass der Hund von einer Zecke gestochen wird. Es sind verschiedene chemische Anti-Zeckenmittel erhältlich, die der Prophylaxe dienen. Hundebesitzer können sich von ihrem Tierarzt beraten lassen, ob ein Spray, Pulver, Tropfen oder Zeckenhalsband verwendet werden soll. Spot-on-Präparate werden direkt auf die Haut des Hundes aufgetragen und zu diesem Zweck meist ins Nackenfell geträufelt oder gesprayt. Von dort verteilen sich die Anti-Zeckenmittel auf dem gesamten Körper des Tieres.

Ein Zeckenhalsband mit Repellent-Wirkstoffen verspricht mehrere Wochen oder sogar Monate einen Schutz vor Zecken. Alle chemischen Anti-Zeckenmittel zielen darauf ab, die Parasiten zu töten, bevor sie den Hund stechen und sich dann in der Haut festsaugen.

Vermeidung einer Infektion trotz Zeckenbiss

Auch wenn man eine Zecke findet, bedeutet es noch nicht, dass sie bereits Erreger übertragen hat. Es dauert 16 bis 24 Stunden, bis sich die Zecke vollgesaugt hat und Bakterien auf das Blut des Hundes überträgt. Wer also sein Haustier nach jedem Aufenthalt im Freien nach Zecken absucht, kann den Hund vor einer Borreliose schützen. Bei längeren Aufenthalten in der Natur, sollte man mindestens einmal pro Stunde das Fell seines Hundes in Augenschein nehmen.

Wie kann man das Fell systematisch untersuchen?

Es sollte zur Gewohnheit werden, das Fell nach jedem Aufenthalt im Freien zu untersuchen. Das wird nach einiger Zeit zur Routine, die in wenigen Minuten erledigt ist, dem Tier jedoch schwere Krankheiten ersparen kann.

Zecken stechen bevorzugt in besonders gut durchblutete Körperteile, sodass man folgenden Bereichen besondere Aufmerksamkeit schenken sollte:

  • Kopf
  • Ohren
  • Hals
  • Zeh-Zwischenräume
  • Bauch
  • Innenseiten der Schenkel

War man nur kurz mit dem Hund draußen, reicht es meist, das Fell oberflächlich abzusuchen, denn dann befinden sich die Zecken noch auf dem Fell. Danach kann man ins Fell greifen und hineinblasen, um die Haut zu untersuchen. Die oben erwähnten besonders häufig betroffenen Stellen sollten genauer betrachtet werden. Abschließend sollte man seinen Hund mit einem hellen Handtuch abreiben, um letzte Zecken zu erwischen. Findet man eine Zecke, sollte diese umgehend entfernt werden, noch bevor man mit dem Absuchen fortfährt.

Wie entfernt man eine Zecke?

Es ist wichtig, Zecken fachmännisch zu entfernen und auch dies wird nach kurzer Zeit zur Routine. Auf keinen Fall darf man zu „Hausmitteln“ wie Kleber oder Öl greifen, denn damit verursacht man bei der Zecke eine Stressreaktion, sodass der Parasit seine infektiösen Sekrete vermehrt in die Wunde überträgt. Aus dem gleichen Grund sollte die Zecke nicht gequetscht werden.

Am einfachsten funktioniert das Entfernen einer Zecke mit einem geeigneten Hilfsmittel wie einer Pinzette oder einer Zeckenzange. Auch Zeckenhaken und Zeckenkarten werden häufig zum Entfernen der Parasiten verwendet. Die Zecke sollte so tief wie möglich, also direkt an der Haut, gegriffen und herausgezogen werden. Die Zecke darf nicht mit den Fingern berührt werden und muss nach dem Entfernen sofort getötet und sicher entsorgt werden.

Obwohl immer wieder behauptet wird, Zecken müsse man herausdrehen, ist dies falsch, denn das Stechorgan ist nicht mit einem Gewinde, sondern mit Widerhaken ausgerüstet. Ziel muss es also sein, die Zecke vorsichtig und vollständig herauszuhebeln, wobei der Druck nur langsam gesteigert wird. Anschließend wird geprüft, ob die Zecke tatsächlich vollständig entfernt wird. Gegebenenfalls werden mit einer extrem feinen Pinzette kleinste Reste beseitigt und im Anschluss daran wird die Wunde sorgfältig desinfiziert.

Die Zecke wurde zu spät entdeckt!

Trotz aller Vorsicht und bester Pflege kann es passieren, dass eine Zecke erst entdeckt wird, wenn sie sich bereits vollgesaugt hat. Jetzt ist sie um ein Vielfaches größer und deshalb auch leichter zu finden. Es kann auch vorkommen, dass die vollgesaugte Zecke vom Hund abgefallen ist und irgendwo in der Wohnung gefunden wird. In diesen Fällen ist es besonders wichtig, den Hund genau zu beobachten und sofort zu reagieren, wenn sich Symptome zeigen.

Äußerliche Anzeichen, die bereits in einem frühen Stadium auf die Erkrankung hinweisen wie die charakteristische Wanderröte (Erythema migrans) oder Hautrötungen an der Einstichstelle (Erytheme) sind bei Hunden leider die Ausnahme und außerdem leichter zu übersehen.

Eine Infektion mit Borrelien verläuft oft über Wochen oder sogar über Monate völlig symptom-frei. (#03)

Eine Infektion mit Borrelien verläuft oft über Wochen oder sogar über Monate völlig symptom-frei. (#03)

Warum ist die Borreliose eine besonders tückische Krankheit?

Eine Infektion mit Borrelien verläuft oft über Wochen oder sogar über Monate völlig symptom-frei. Dennoch breiten sich die Erreger immer weiter im Organismus des Hundes aus und sorgen für ein stetiges Voranschreiten der Erkrankung. Leider sind die Symptome überaus diffus, sodass es schwierig ist, einen Zusammenhang zu einem vielleicht mehrere Monaten zuvor entdeckten Zeckenstich herzustellen. Es ist aber extrem wichtig, so schnell wie möglich mit der Behandlung zu beginnen, denn nur dann kann erreicht werden, dass die Borreliose vollständig und ohne gesundheitliche Folgen ausheilt.

Welche Anzeichen deuten auf eine Borreliose hin?

Es ist sogar für einen Tierarzt sehr schwierig, eine Infektion mit Borrelien eindeutig festzustellen, denn selbst wenn ein Bluttest das Vorhandensein von Antikörpern nachweist, ist dies kein Beweis für eine frische Infektion. Können sich die Borrelien ungehindert ausbreiten, befallen sie meist die Gelenke und manchmal auch einzelne Organe oder das Nervensystem.

Symptome machen sich erst nach einigen Wochen bemerkbar, weil das Immunsystems des Hundes nicht wie bei anderen bakteriellen Infektionen sofort mit der Bekämpfung der Erreger beginnt.

Es dauert meist vier bis sechs Wochen, bis erste Anzeichen auftreten und diese sind leider oft sehr unspezifisch:

  • Mattigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Fieber bis zu 40,5 Grad Celsius
  • Probleme beim Aufstehen aus Liegeposition
  • geschwollene Lymphknoten
Es ist sogar für einen Tierarzt sehr schwierig, eine Infektion mit Borrelien eindeutig festzustellen, denn selbst wenn ein Bluttest das Vorhandensein von Antikörpern nachweist, ist dies kein Beweis für eine frische Infektion. (#04)

Es ist sogar für einen Tierarzt sehr schwierig, eine Infektion mit Borrelien eindeutig festzustellen, denn selbst wenn ein Bluttest das Vorhandensein von Antikörpern nachweist, ist dies kein Beweis für eine frische Infektion. (#04)

Symptome bei fortschreitender Borreliose

Es ist möglich, dass das Immunsystem des Hundes die Erreger erfolgreich bekämpft und der Hund wieder gesund wird. Die besten Chancen bestehen, wenn man die obigen Symptome zum Anlass nimmt, den Hund vom Tierarzt untersuchen und wenn nötig mit Antibiotika behandeln zu lassen. Erfolgt die Behandlung mit Antibiotika rechtzeitig, heilt die Borreliose meist vollständig aus.

Schreitet die Erkrankung voran, treten häufig folgende Symptome auf:

  • Fieberschübe
  • Gelenkentzündungen
  • Nervenschädigungen
  • Nierenschädigungen
  • Empfindlichkeit im Nackenbereich
  • Hautentzündungen
  • Augenentzündungen

Typisches Anzeichen einer Borreliose ist das Lahmen des Hundes, denn meist sind die Gelenke in den Beinen betroffen. Im schlimmsten Fall treten sogar Lähmungserscheinungen auf, weil das Nervensystem befallen ist. Eine fortgeschrittene Borreliose nimmt oft einen chronischen Verlauf und führt dazu, dass der Hund eine sehr stark eingeschränkte Lebensqualität und Lebenserwartung hat.

Welche Therapie ist erfolgsversprechend?

Borrelien sind Bakterien und können demzufolge mit Antibiotika bekämpft werden. Die größten Erfolgsaussichten hat eine solche Behandlung, wenn sie rechtzeitig nach der Infektion erfolgt. Dann bessert sich der Gesundheitszustand des Tieres sehr schnell. Die Behandlung mit dem Antibiotikum muss jedoch noch länger erfolgen, damit die Bakterien vollkommen beseitigt werden. Meist dauert die Behandlung drei bis vier Wochen. Begleitend werden dem Hund oft entzündungshemmende Arzneimitteln verabreicht.

Auch bei einer chronisch verlaufenden Borreliose ist eine Behandlung mit Antibiotika sinnvoll, allerdings sind die Aussichten auf eine vollständige Heilung schlechter. Es kann immer wieder zu neuen Krankheitsschüben kommen, bei denen dann letztlich nur die Symptome behandelt werden, um dem Tier Schmerzen zu ersparen.

Der beste Zeitraum für die Impfung ist die Zeit vor Beginn der Zeckensaison im Frühling. (#06)Der beste Zeitraum für die Impfung ist die Zeit vor Beginn der Zeckensaison im Frühling. (#06)

Der beste Zeitraum für die Impfung ist die Zeit vor Beginn der Zeckensaison im Frühling. (#06)

Gibt es eine Impfung gegen Borreliose?

Die Impfung ist eine effektive Schutzmaßnahme gegen die Borreliose-Erkrankung. Auch nach bereits überstandener Borreliose ist eine Impfung sinnvoll, denn das Immunsystem bildet nicht ausreichend Antikörper, um den Hund vor einer Neuansteckung zu schützen. Es gibt in Europa vier Borrelien-Erreger, die für Hunde gefährlich sind. Seit dem Jahr 2014 ist ein Dreifach-Impfstoff verfügbar, mit dem die Hunde vor der Ansteckung der drei häufigsten Erreger geschützt werden.

Der beste Zeitraum für die Impfung ist die Zeit vor Beginn der Zeckensaison im Frühling. Der Hund bekommt zweimal innerhalb von drei Wochen eine Impfdosis gespritzt und ist dann gut vor Ansteckung geschützt. Die Impfung muss nach einem halben Jahr aufgefrischt und dann jährlich wiederholt werden. Es gibt Impfstoffe, mit denen Welpen ab der zwölften Woche geimpft werden können.

Ist der Impfschutz uneingeschränkt empfehlenswert?

Bei Hunden, die bereits einmal an Borreliose erkrankt waren, können Nebenwirkungen auftreten, die besonders die Nieren betreffen. Für die meisten Hunde bedeutet die Impfung jedoch einen wirksamen Schutz vor einer tückischen und schwerwiegenden Krankheit, sodass die Ständige Impfkommission für Veterinärmedizin (StIKo Vet) auch eine klare Impfempfehlung ausgesprochen hat.

Eine Impfung erspart den Hundebesitzern aber keineswegs, ihr Haustier sorgfältig nach Zecken abzusuchen, denn diese Parasiten übertragen, wie oben erwähnt, auch noch andere Erkrankungen. Die Zeckenentfernung ist deshalb immer unverzichtbar. Bedenkt man jedoch, dass jede dritte Zecke in Deutschland mit Borrelien infiziert ist, wird deutlich, wie wichtig es ist, sein Haustier durch eine Impfung vor dieser verbreiteten Erkrankung zu schützen.

Die Borreliose-Impfung wird von der überwiegenden Mehrzahl der Hunde gut vertragen und weist prozentual sogar weniger Nebenwirkungen als andere Pflichtimpfungen auf. Da ein inaktivierter Wirkstoff verwendet wird, ist die Gefahr einer Impferkrankung extrem gering bis nahezu ausgeschlossen. Als Nebenwirkungen werden vereinzelt Rötungen an der Einstichstelle und leichtes Fieber beobachtet. Die Impfung gegen Borreliose bewährt sich bereits seit mehr als 15 Jahren und ist die zuverlässigste Methode, um einer Erkrankung vorzubeugen.

Andere durch Zecken übertragbare Krankheiten

Zecken übertragen neben der Borreliose noch andere Krankheiten, von denen besonders die FSME bei Menschen und Tieren sehr schwer verläuft und nicht selten tödlich endet. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren ausgelöst und kommt in Deutschland vor allem in den südlichen Regionen vor. FSME ist bei Hunden eine sehr seltene Erkrankung, verläuft aber meist schwer. Bisher gibt es gegen diese Erkrankung nur eine Impfung für Menschen.

Auch gegen andere von Zecken übertragene Krankheiten wie die Ehrlichiose, die Anaplasmose und die Babesiose gibt es keinen Impfschutz. Deswegen ist es wichtig, den Hund durch Anti-Zeckenmittel und eine möglichst schnelle Zeckenentfernung vor Infektionen zu bewahren.

Wenn man aufgrund eines veränderten Verhaltens des Hundes oder weil man eine vollgesaugte Zecke gefunden hat, befürchtet, dass sich der Hund mit einer Infektionskrankheit angesteckt hat, sollte man unbedingt den Tierarzt aufsuchen. (#05)

Wenn man aufgrund eines veränderten Verhaltens des Hundes oder weil man eine vollgesaugte Zecke gefunden hat, befürchtet, dass sich der Hund mit einer Infektionskrankheit angesteckt hat, sollte man unbedingt den Tierarzt aufsuchen. (#05)

Bei jedem Verdacht zum Tierarzt!

Wenn man aufgrund eines veränderten Verhaltens des Hundes oder weil man eine vollgesaugte Zecke gefunden hat, befürchtet, dass sich der Hund mit einer Infektionskrankheit angesteckt hat, sollte man unbedingt den Tierarzt aufsuchen. Damit keine wertvolle Zeit für die Einleitung einer Antibiotika-Behandlung verloren geht, ist es wichtig, auch auf unspezifische Symptome zu achten.

Da Zecken oft mit mehreren Erregern verseucht sind, können sogenannte Ko-Infektionen auftreten, die eine Diagnose erheblich erschweren und außerdem dazu führen, dass die Borreliose schwerer verläuft. Der Tierarzt wird versuchen, die Mehrfach-Infektion mit Antibiotika zu behandeln und auch in diesem Fall hängen die Heilungschancen davon ab, wie schnell die Behandlung begonnen wird.

Zecken gefährden Menschen und Tiere

Zecken sind Parasiten, die eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit darstellen. Menschen und Hunde können von einer Borreliose-Infektion betroffen sein, die unbehandelt schwere Gesundheitsschäden verursacht. Aus diesem Grund sollte man nach jedem Aufenthalt in der Natur sein Haustier und sich selbst nach Zecken absuchen. Zecken leben übrigens nicht nur im Wald, sondern auch auf jeder Wiese im Stadtpark oder auf Spielplätzen.

Die winzigen Spinnentiere leben im hohen Gras, im Unterholz und in Büschen und halten sich meist in Bodennähe auf. Im Gegensatz zum Menschen können Hunde durch eine Impfung geschützt werden. Bisher gibt es keine Impfstoffe, die für den Menschen zugelassen sind. Wer bei sich selbst oder seinem Hund Anzeichen einer Borreliose entdeckt, sollte unverzüglich den Arzt aufsuchen. Nur eine schnell eingeleitete Antibiotika-Therapie ist eine sichere Methode, die Krankheit vollständig auszuheilen.


Bildnachweis: ©Shutterstock-Titelbild: Elnur-#01: kolokoso-#02: AnastasiaKopa- #03: thatreec -#04: andriano.cz -#05: Michal Ludwiczak -#06: Natthapenpis Jindatham

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