Mehrhundehaltung: Tipps, wenn der Zweithund einzieht

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Mehr als nur einen Hund zu halten, man spricht in diesem Fall schon von Mehrhundehaltung, kann eine enorme Bereicherung sein. Für den Hund aber auch für die Familie. Es kann aber auch zu Problemen führen und nicht immer versteht sich das vom Menschen zusammen gewürfelte Hundepaar. Es ist ja schlussendlich nicht die freie Entscheidung der Hunde.

Mehrhundehaltung: wann sie gut ist

Sie laufen nicht über die Straße und finden im Park an Strauch Nummer 22 die Liebe des Lebens, laden sie auf einen Trink ein und entscheiden nach einer ausführlichen Kennenlernphase zusammen zu ziehen. Das hört sich vielleicht komisch an aber im Grunde ist es so.

Genau wie wir Menschen nicht alle anderen Menschen mögen, gibt es auch Antipathie zwischen Tieren. Und wir Menschen können die Hunde ja nicht fragen ob sie sich mögen, deshalb ist es umso wichtiger genau zu beobachten und ihre Signale richtig zu deuten. Eine gute Vorbereitung auf den Einzug eines zweiten Hundes hilft ebenfalls.

In unserem Videoclip zum Thema Mehrhundehaltung haben wir bereits über einige wichtige Fragen gesprochen.

In unserem Videoclip zum Thema Mehrhundehaltung haben wir bereits über einige wichtige Fragen gesprochen. ( #02)

Diese Fragen sollten vor der Anschaffung eines Zweithundes geklärt werden

In unserem Videoclip zum Thema Mehrhundehaltung haben wir bereits über einige wichtige Fragen gesprochen. Es gibt aber noch wesentlich mehr Fragen die wichtig sind. Ist der eigene Hund eigentlich gut erzogen? Ist man zufrieden mit seinem Ausbildungsstand? Oder gibt es noch einige Dinge, die besser laufen könnten?

Damit ist nicht gemeint, dass der Hund wie ein Roboter funktionieren soll, aber wenn der eigene Hund schon nicht hört und macht was er will, wird das mit einem Zweithund nicht besser sondern noch schlimmer werden.

Ein zweiter Hund sollte erst einziehen wenn man der Meinung ist dass der vorhandene Hund ein gutes Vorbild für den neuen Hund ist. Denn dieser orientiert sich neben dem Besitzer auch am vorhandenen Hund und wird dessen Verhalten nachahmen.

Statt ein zwei treue Begleiter

Mehrhundehaltung: Statt ein Hund hat man Zwei (#01)

Ist der Wunsch nach einer Mehrhundehaltung ,einem zweiten Hund auch der Wunsch der gesamten Familie? Man sollte auf jeden Fall gemeinsam besprechen ob ein zweiter Hund auch von allen gewünscht wird, denn schließlich sollte auch genügend Zeit für die Vierbeiner zur Verfügung sein. Wer geht mit den Hunden raus? Ist das eine bestimmte Person, oder ist das regelmäßig wechselnd? Was passiert wenn die feste Gassi-Person nicht kann, weil sie zum Beispiel krank ist?

Sicher benötigt man nicht unbedingt ein eigenes Haus für die Mehrhundehaltung, aber auch eine Wohnung sollte über genügend Platz für die Hunde verfügen. Jeder Hund benötigt seinen eigenen Rückzugsort und sein eigenes Bett.

Wenn man sich für die Mehrhundehaltung entscheidet, bedeutet auch doppelte Kosten. Und zwar für alles – Futter, Leckerlies und Snacks, Spielzeug, Halsbänder und Leinen, Hundebetten- und Decken, Tierarztkosten usw. Gerade Letzteres kann sehr teuer werden, wenn der Hund wirklich einmal krank oder verletzt sein sollte. Aber auch die regelmäßigen Tierarztkosten für Impfungen und Kontrolluntersuchungen sind ein Kostenfaktor der berechnet werden sollte.

Video: Mehrhundehaltung – Hunde aneinander gewöhnen

Alter und Geschlecht sind ein wichtiges Entscheidungs-Kriterium

Auch sollte man sich neben dem Alter des neuen Hundes auch vorher schon bewusst sein, ob es ein Rüde oder eine Hündin sein soll. Jegliche Konstellation – also Rüde mit Rüde, Hündin mit Hündin oder Rüde mit Hündin – kann funktionieren. Aber es kann auch nicht funktionieren. Rüde mit Hündin wird häufig als die beste Konstellation angesehen.

Allerdings kann es zu Konflikten führen, nicht unter den beiden im sogenannten Innenverhältnis sondern nach außen. Denn die Hündin wird den Rüden vorschicken, die Revierverteidigung zu erledigen, nämlich fremde Hunde aus dem Revier zu verbannen. Wer vorher einen entspannten Rüden hatte wird sich vermutlich wundern, dass dieser sich nun bei Hundebegegnungen anders verhält.

Außerdem muss man sich bei der Merhrhundehaltung – wenn die Hunde nicht kastriert sind Gedanken machen, wie man Nachwuchs am sichersten verhindert. Bei uns leben kastrierte und intakte Hunde beider Geschlechter. Während der Läufigkeit passe ich auf wie ein Luchs.

Meine Rüden gehen aber auch glücklicherweise recht entspannt mit der Situation um. Wenn sie gestresst wären, würde ich die Hündinnen vermutlich kastrieren oder die Hunde für diese Zeit komplett trennen. Stress zeigt sich beispielsweise wenn der Rüde die ganze Zeit fiept, jammert und unruhig ist.

Auch verweigern manche Rüden das Fressen. Bei zwei Rüden ist es wichtig darauf zu achten das der dominantere Rüde nicht den anderen unterdrückt, bei Hündinnen sieht es ähnlich aus. Beide können super harmonieren oder eben überhaupt nicht.

Welches Alter sollte der zweite Hund haben?

Das hängt unter anderem vom Alter des Ersthundes ab. Einen Welpen in eine Mehrhundehaltung, zu integrieren ist grundsätzlich leichter. Aber wenn der vorhandene Hund schon in einem gesetzteren Alter ist – also ein richtiger Oldie – kann ein Welpe enorm stressig für diesen Hund sein. Meiner Meinung nach sollte der Altersunterschied nicht zu groß sein.

Denn nicht nur ein Welpe hat extreme Power und viel Unsinn im Kopf auch ein Jungspund mit 1-2 Jahren ist noch sehr verspielt. Man sollte in jedem Fall den ersten Hund in die Entscheidung mit einbeziehen. Bevor man die Hunde in die Mehrhundehaltung integriert, sollten sie sich vorher schon kennenlernen, wenn das möglich ist. Wenn sich die Hunde von vorneherein nicht verstehen, sollte man nach einem anderen Zweithund suchen.

Es kann aber auch sein, dass sich Spannungen erst im Laufe der Zeit entwickeln und das kann auch soweit gehen dass beide Hunde wieder getrennt werden müssen. Allerdings ist das meist Versagen des Halters. Dieser Konsequenzen sollte man sich von vornherein bewusst sein.

Mehrhundehaltung Tipps kann man gut gebrauchen, wenn der Zweithund einzieht

Mehrhundehaltung Tipps kann man gut gebrauchen, wenn der Zweithund einzieht (#02)

Der zweite Hund zieht ein

Es ist soweit, alle Fragen wurden beantwortet und man für eine Mehrhundehaltung entschieden hat , also sich sicher ist, dass ein zweiter Hund einziehen soll. Der Hund ist auch bereits ausgewählt und beide Hunde haben sich zuvor kennen gelernt und sind sich nicht unsympathisch gewesen. Nach einiger Zeit kann es dennoch zu Problemen kommen.

Und zwar wenn es keine strikten Regeln gibt – die vom Halter aufgestellt werden und die für jeden Hund gelten. Egal ob es zwei, drei, fünf oder fünfzehn Hunde sind, die miteinander leben. All diese Hunde müssen in einer festen Struktur leben und Regeln aber auch Sicherheit, Geborgenheit und Schutz durch ihren Halter bekommen.

Nur wenn der Hundebesitzer alles regelt kann ein Rudel harmonisch zusammen leben. Es gibt manchmal Ausnahmen, wo das auch einfach so passt, aber das sind wirklich die Ausnahmen. Harmonische Rudel sind immer abhängig vom Halter.

Er muss die Verantwortung für jeden einzelnen Hund tragen und aktiv einwirken. „Die Hunde regeln das schon untereinander“, „Die meinen das nicht so“ oder „Die werden sich schon irgendwann vertragen“– sind alles Sätze die gar nicht existieren sollten.

Man hört sie allzu oft beim Gassi gehen von anderen Hundehaltern – auch vollkommen deplatziert.


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