Labrador Retriever: Geduldiger, ausgeglichener Jagdhund und Familienhund

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Der Labrador Retriever war ursprünglich ein Apportierhund. Seine Aufgabe war es, geduldig und ruhig neben dem Jäger abzuwarten. Hat dieser das Wild erlegt, war es die Aufgabe des Labradors, die Beute aufzuspüren und zu holen. Der Labrador Retriever ist in Großbritannien und den USA die beliebteste und am meisten verbreitete Hunderasse.

Der Labrador Retriever ist beliebter denn je

Der Labrador Welpe wächst zu einem stattlichen Tier heran, das bei deutschen Hundehaltern überaus beleibt ist.

Als Fellfarben sieht man beim Labrador braun, schwarz und gelb, die jedoch auch in Nuancierungen und Abweichungen zu finden sind. Ein bekannter Ahnherr ist Cookridge Tango, der einst als erster schokoladenfarbener Labrador die englische Meisterschaft gewann.

  • einfarbig schwarz
  • gelb, reicht von hellcreme bis fuchsrot
  • leber/schokoladenbraun

Als Grund für die Beliebtheit des Labrador zählen neben seinen angenehmen Charaktereigenschaften auch seine äußerlichen Merkmale:

  • kräftig gebaut
  • mittelgroß
  • breiter Kopf
  • deutlicher Stop
  • rassetypische „Otterrute“
  • kurzes, dickes Fell
  • Haarkleid kurz, dicht, hart, nicht wellig, mit guter Unterwolle.

und seine Charaktereigenschaften und Wesenszüge:

  • aktiver und arbeitsfreudiger Hund
  • liebt Menschen, besonders Kinder
  • unerwünschte Eigenschaften sind Wach- und Schutztrieb sowie Schärfe

Variationen des Labrador Retriever:

Obwohl es nach dem Rassestandard nur einen Labrador gibt, haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zwei Linien entwickelt. Die klassische Rasse entspricht nun am ehesten der „Dual-Purpose“-Type, die sowohl „Show“- als auch „Work/Field“-Anteile miteinander Verbindet. Die ausgezeichnete Nase des Labradors macht ihn zu einem erstklassigen Stöber-, Such- und Apportierhund. Aufgrund seiner Domestizierung ist er mit einem ruhigen, freundlichen und hilfsbereiten Gemüt ausgestattet, was ihn zum idealen Gesellschafts-, Rettung- und Therapiehund macht.

Als Fellfarben sieht man beim Labrador braun, schwarz und gelb, die jedoch auch in Nuancierungen und Abweichungen zu finden sind. (#1)

Als Fellfarben sieht man beim Labrador braun, schwarz und gelb, die jedoch auch in Nuancierungen und Abweichungen zu finden sind. (#1)

Mini-Labrador

Der Mini-Labrador ist eine spezielle Züchtung. Jetzt werden Sie sich möglicherweise fragen, wie man einen Retriever in „mini“ züchten kann. Natürlich ist die Züchtung eines Mini-Labrador nur mit kleineren Retrievern möglich, die auch noch mit einer anderen – wesentlich kleineren – Rasse gekreuzt oder verpaart werden. Die Züchtung und Kreuzung hin zum Mini-Labrador wird mittels der künstlichen Besamung einer Labradorhündin durchgeführt.

Die Auswahl einer geeigneten Rasse zur Kreuzung war ein schwieriger Entscheidungsprozess. Dies rührt vor allem daher, dass das Wesen des Labrador bzw. Retriever, die Intelligenz, seine Freude am Spiel, am Apportieren und im Wasser erhalten bleiben sollte. Der so gezüchtete Mini-Labrador sollte keine jagdlichen Ambitionen besitzen. Auch ein kurzes Fell sollte der Mini-Labrador haben, das farblich keine großen Abweichungen zum „großen Bruder“ haben sollte. Sein typvolles Aussehen sollte er auch noch behalten – ohne daselbst massig zu wirken.

Wie wird der Mini-Labrador aussehen? Als Hybridkreuzung wird der Mini-Labrador wesentlich kleiner und leichter sein. Sein Rückenmaß wird etwa 45-52 cm betragen und sein Gewicht bei etwa 20 kg liegen. Angenehmer Nebeneffekt: der Mini-Labrador dürfte auch agiler und wesentlich gesünder sein, als seine großen und rassereinen Brüder. Allerdings ist der Mini-Labrador für den Hundebesitzer in der kleinen Stadtwohnung vermutlich ein sehr geeigneter Begleiter.

Silber-Labrador

Einige Züchter haben sich darauf spezialisiert, Labrador Retriever in bestimmten Farben wie silber, champagner, charcoal, braun oder anderen Farbnuancen des Fells zu züchten. Teils leben diese Züchter von Silber-Labrador & Co. ihre Begeisterung für diese wahrlich herrliche Hunderasse aus, teils haben sie ihr dem Hund gewidmetes Leben zur Profession gemacht.

Einige Züchter haben sich spezialisiert Labradore auch mit silbener Fellfarbe zu züchten. (#2)

Einige Züchter haben sich spezialisiert Labradore auch mit silbener Fellfarbe zu züchten. (#2)

Züchter des Silber-Labrador sind beispielsweise die folgenden, zu denen wir die URL der Züchterwebseiten angegeben haben:

Gibt es Qualitätsmerkmale, anhand derer man bei der Auswahl eines Silber-Labrador-Züchters für den Kauf eines Labradorwelpen vorgehen kann? Nun, einige Punkte in Form einer Checkliste für den Kauf eines Silber-Labrador (oder eines Labrador generell), auf die man bei der Züchter-Wahl achten sollte sind diese hier:

Checkliste für die Züchter-Auswahl

  1. Sind die Labradorwelpen werden im Haus geboren?
  2. Wachsen die Labrador-Welpen im haus auf? In den ersten vier Wochen sollten die Welpen bereits sehr viel menschlichen Kontakt spüren. Dies erleichtert die spätere Gewöhnung an die neue Familie und Lebensgemeinschaft.
  3. Sind die Labrador-Welpen bei ihrer Abgabe geimpft, (mehrmals) entwurmt, gechipt?
  4. Haben die künftigen Silber-Labradore einen EU-Heimtierausweis?
  5. Wie steht es um die Papiere (Ahnentafel) der EKU (Europäische Kynologische Union)?
  6. Gibt es eine Welpenmappe?
  7. Wurden die kleinen Labrador-Welpen im Haustierzentralregister bei TASSO registriert? Warum? Mit dieser Kennzeichnung kann ein verloren gegangenes Tier kostenfrei wiedergefunden werden.

Die „Showlinien“

Die Showlinie (England) ist kleiner, kompakter, muskulöser und kräftiger. Die Hunde haben kürzere Beine, einen sehr ausgeprägten Stopp und einen breiten Kopf. Vereinfacht kann man sagen, dass die Showlinie mehr Wert auf ein ausgezeichnetes, rassetypisches Aussehen legt. Hunde aus der Showlinie sind häufig eher ruhig und phlegmatischer.

Die „Arbeitslinien“

Die Arbeitslinie (American, Field) ist größer, schlanker, hochbeiniger. Labradore aus dieser Linie haben keinen so ausgeprägten Stopp und eine etwas längere Nase. Neben den Rassetypischen Anforderungen wird bei dieser Linie viel Wert auf die Leistung des Hundes gelegt (Jagdleistung, Dummy-Prüfung, etc.). Die Arbeitslinie oder Field-Trial Linie wird vornehmlich in Amerika gezüchtet. Die Hunde der Arbeitslinie sind aktiver als die der Showlinie.

Der Labrador im Alltag

Labrador-Retriever-Welpen werden gerne als Familienhunde angeschafft. Labradorwelpen schon zeigen einige Charaktereigenschaften, die den Hund als idealen Kameraden für Familien, vor allem auch solche mit Kindern, werden lassen. Der Labrador ist ein freundlicher und geselliger Hund. Er zeigt keine Spur von Aggression, ist vertrauensvoll und offen. Ausgeprägt ist sein Wille zu gefallen (engl. „will to please“).

Dies macht den Labrador Retriever zu einem Hund, der auch bei Anfängern sehr beliebt ist, da er sich große Mühe gibt, seinem Herr- oder Frauchen zu gefallen. Zum Wohle der Beziehung lässt er auch mal „fünf gerade sein“. Das bedeutet aber auch, dass er trotz seines ruhigen Gemütes viele Herausforderungen braucht, mit deren Erfüllung er gefallen kann!

Seinem kräftigen Körper entsprechend benötigt er viel Bewegung und ein Bisschen Abenteuer. Längere Waldspaziergänge sind genau nach seinem Geschmack, und wenn unterwegs noch gearbeitet wird, ist er voll in seinem Element. Darüber hinaus ist der Labrador auch ein Gesellschaftstier.

Der Labrador liebt das enge Zusammenleben mit dem Menschen und fördert die Harmonie seiner Familie. (#3)

Der Labrador liebt das enge Zusammenleben mit dem Menschen und fördert die Harmonie seiner Familie. (#3)

Labrador: Krankheiten und Gesundheit

Bei Rassehunden kommt es immer wieder zu typishen Krankheitsbildern, die teilweise Genetisch, teilweise durch bestimmte Zuchtziele hervorgerufen werden können.

a) Augenerkrankungen:

  • HC (erblicher Katarakt)
  • RD (Retinadysplasie)
  • PRA (Progressiver Retina Dysplasie).

Jede dieser Erkrankungen kann im schlimmsten Falle zu einer völligen Erblindung der Labrador Hunde führen. Diese Krankheiten werden teilweise vererbt, sodass viele junge und auf dem ersten Blick gesunde Labrador Hunde bereits die Gene in sich tragen und im Laufe der Zeit diese Krankheiten entwickeln.

b) Skeletterkrankungen:

Die Ellenbogendysplasie (ED) und die Hüftgelenksdysplasie (HD) gehören ebenfalls zu den genetisch-veranlagten Krankheiten, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Die Tragweite ist bei früher Erkennung jedoch nicht so schlimm, wie bei den Augenerkrankungen.

Die Zuchthunde der dem VDH angeschlossenen Vereine unterliegen deshalb einer Kontrolle: Zwingend nötig für die Erteilung einer Zuchtzulassung ist die Röntgenaufnahme der Hüft- und Ellenbogengelenke und deren Beurteilung durch einen vom Verein bestimmten Gutachter. Befragen Sie in jedem Fall Ihren Tierarzt und nutzen Sie ihn als Gesundheitsberater für Ihren Hund.

Lebenserwartung

Schwedischen Studie an 350.000 Hunden (Quelle: A. Egenvall, B. N. Bonnett, Å. Hedhammar, P. Olson: Mortality in over 350,000 insured Swedish dogs from 1995-2000)

Alter Labrador verstorben [%] Rassehunde verstorben, Durchschnitt [%] Mischlinge verstorben [%]
>5 Jahre

7

22

16

5 bis 8 Jahre

14

23

26

8 bis 10 Jahre

25

35

35

Labrador kaufen

Wer einen Labrador kaufen möchte sollte sich mit den Rasseanforderungen vertraut machen. Labradore sind gutmütig und anpassungsfähig genug, dass sie auch als ältere Hunde übernommen zu werden können. Wer unbedingt einen Labrador Welpen vom Züchter haben möchte, sollte sich in jedem Fall mehrere Züchter ansehen, und sie umfassend miteinander vergleichen.

Da gerade Labradorwelpen die knuddeligsten Herzensöffner weit und breit sind, sind sie die ideale Ware für Händler, die das schnelle Geld machen wollen. Diese Händler sind vor dem Kauf zu entlarven! Vor dem Kauf eines Labradorwelpen sollte unbedingt der Stammbaum des Tieres eingesehen und schriftlich festgehalten werden, dass keine erblichen Erkrankungen in den Eltern-Generationen vorliegen. Viele (vor allem seriöse) Züchter geben eine zwei Jahresgarantie auf diese Krankheiten und übernehmen im Krankheitsfall einen Teil oder gar die kompletten Kosten für die Behandlung des Labrador Hundes.

Video: Willkommen Balu – Ein Labrador Welpe zieht ein

Vor dem Kauf

  • Sehen sie sich die Haltungssituation aller Hunde (Welpen und Elterntiere) an
  • Sehen Sie sich die Menschen an
  • Vergleichen Sie Bilder der Webseite mit der Situation vor Ort
  • Prüfen sie den Stammbaum und gesundheitliche Gutachten

Sollte Ihnen der Züchter bis hierhin offen und freundlich entgegen kommen, ist das ein gutes Zeichen. Züchter mit langjähriger Erfahrung sind stolz auf das, was sie erreicht haben und zeigen gerne, wie gut es ihren Tieren geht!

  • Lassen Sie keine Ausnahmen zu („Normalerweise vermitteln wir keine Tiere aus anderen Würfen, aber der hier ist ok“)
  • Halten sie Vertraglich fest, dass der Stammbaum frei von Erbkrankheiten ist
  • Regeln Sie vertraglich, wieder sich der Züchter an den Behandlungskosten von Erbkrankheiten innerhalb der ersten 2 Jahre beteiligt
  • Vertrauen Sie ihrer Intuition „Es ist nicht sicher, wenn Sie sich nicht sicher sind“

Vertragliche Vereinbarungen sind eher ein Prüfstein für den Züchter als eine Garantie, dass der Hund gesund bleibt. Hat der Züchter einen sauberen Stammbaum, wird er Ihnen gerne eine Gesundheitsgarantie geben. Im äußerst unwahrscheinlichen Fall einer Erkrankung wird er sich an den Behandlungskosten beteiligen, da sein Ruf als Züchter und das Wohl des Hundes im Vordergrund stehen.

Anforderungen an den zukünftigen Labrador-Welpen-Besitzer

Der Labrador Welpe eignet sich für aktive Menschen, die ausgedehnte Spaziergänge bei Wind und Wetter nicht scheuen. Menschen, die den Labrador als richtiges Familienmitglied ansehen und bereit sind, die Zeit und Mühe zu investieren. Das ist notwendig, um dem Labrador-Welpen ein rassegerechtes Leben zu ermöglichen, sodass er seine guten Eigenschaften zeigen kann. Da er seinem Besitzer gerne eine Freude macht, kann er durchaus ein paar Stunden alleine bleiben. Trotzdem möchte er am liebsten mit seinen Bezugspersonen, seiner Familie, zusammen sein.

Labrador-Welpen kaufen

Kleinanzeigen in Zeitungen und Online-Magazinen

Wer Labrador-Welpen kaufen möchte, wird sich sicher fragen, wie er Kontakt zu Züchtern erhält. Eine Möglichkeit sind Kleinanzeigen in den Tageszeitungen von großen Städten wie Leipzig, Erfurt, Paderborn, Dresden, Berlin oder Frankfurt. Kleinanzeigen in Tiermagazinen oder Züchter-Fachzeitschriften sind sicher auch eine gute Idee. In den Kleinanzeigen kann man oft schon Angaben der Züchter finden, die man mit unserer oben stehenden Checkliste abgleichen kann.

Das örtliche Tierheim

Wer bei den Kleinanzeigen nicht fündig wird oder sich einfach unsicher ist, sollte eventuell mal im Tierheim seiner Stadt vorbeischauen und fragen, ob nicht vielleicht ein Labrador im Bestand ist. Tierheime finden sich in allen größeren Städten wie München, Frankfurt, Aschaffenburg, Paderborn, Essen, Münster oder Chemnitz. Also einfach mal nach „Tierheim“ googeln oder im Telefonbuch unter „T“ wie Tierheim nachschauen. Wer im Tierheim seinen Labrador holt – gleich ob mit Fell in braun oder silber – tut dem Tier etwas Gutes und macht damit im Tierheim einen Platz frei für ein anderes bedürftiges Tier.


Bildnachweis: ©Shutterstock – Titelbild: juninatt, – #01: Rosa Jay, – #02: Animartis, – #03: antoniodiaz

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