Jack Russel Terrier: kein Hund für schwache Nerven, aber ein toller Begleiter für aktive Menschen

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Der Jack Russel Terrier ist ein vor Kraft, Mut und Selbstbewusstsein strotzender Hund. Meiner Meinung nach kein Anfängerhund, da seine Erziehung enorme Konsequenz erfordert und er einen Anfänger wahrscheinlich schier zur Verzweiflung bringen würde.

Ursprung des Jack Russel Terriers

Gezüchtet wurde der Jack Russel Terrier für die Fuchsjagd. Deshalb ist er auch nicht hoch gewachsen, denn er musste in die Fuchsbauten passen. Aber sein Ego und Selbstvertrauen sind dafür umso größer. Das macht auch durchaus Sinn, denn es erfordert Mut, einem Raubtier in eine dunkle Höhle zu folgen und Selbstvertrauen, selbständig in dieser Höhle zu agieren.

Auch wenn der Jack Russel Terrier heutzutage nicht mehr ausschließlich zur Jagd genutzt wird, sondern ein beliebter Familienhund geworden ist, so sind seine Gene immer noch die Gleichen. Wenn sich die Menschen, bevor sie einen Hund anschaffen, mit der Rasse beschäftigen würden und vor allem auch mit deren Ursprung, wären ganz viele Ansprüche an den Halter und die Haltung eines Hundes bereits vorher klar. Und es würde vielleicht auch weniger Abgabetiere geben.

Das trifft im Übrigen auf alle Hunderassen zu. Bevor man einen Hund nach seiner Optik aussucht, sollte man erst einmal schauen, welcher Hund überhaupt zum eigenen Lebensstil passt und ob man dem Hund gerecht werden kann. Aber leider wird meist nach dem Bild und nicht nach den Anforderungen ausgesucht.

Der Ursprung der Jack Russel Terrier

Der Jack Russel Terrier verdankt seinen Namen seinem Begründer. John (Jack) Russel züchtete einen speziellen Schlag von Fox Terriern. Er war passionierter Jäger und Pfarrer und wollte einen kleinen Hund, der den Füchsen in ihre Bauten folgen konnte. 1819 kaufte er sich in Oxford seine erste Terrier Hündin.

Die rauhaarige Hündin mit Abzeichen am Kopf hieß Trump und gilt als die Stammmutter der Rasse. Der Australian National Kennel Council erkannte die Rasse erstmals 1991 an. Der FCI folgte 2000 mit der offiziellen Anerkennung als eigenständige Hunderasse.
Bild 1: Der Jack Russel – das kleine und kernige Powerpaket.

Größe, Gewicht und charakteristische Merkmale

Die ideale Schulterhöhe soll 25 bis 30 cm hoch, bei einem Gewicht von ca. 5 bis 6 Kilogramm sein. Diese maximale Höhe war optimal, um den Jack Russel bei der Jagd in Fuchsbauten zu schicken. Der Jack Russel ist länger als hoch, aber dabei proportional aussehend.

Jack Russel Terrier sind überwiegend weiß mit Abzeichen in braun, schwarz oder von isabell bis lohfarben. Häufig sind die Abzeichen gemischt, zum Beispiel braun und schwarz oder lohfarben und braun. Auch drei Farben sind erlaubt. Die Struktur des Fells ist glatt, rauhaarig oder stichelhaarig. Der Jack Russel hat keine Stehohren, die Ohren sollten hängen. Terrier gehören zu den Hunderassen, die sehr alt werden können. Jack Russel, die das 18. Lebensjahr erreichen, sind deshalb gar nicht mal so selten.

Das Wesen und die Erziehung

Jack Russel Terrier sind wie bereits beschrieben sehr selbstbewusste und lebhafte Hunde. Sie sind freundlich und sehr aktiv. Diese Hunderasse hat unglaublich viel Power und Ausdauer. Soviel, dass man es ihnen aufgrund ihrer geringen Größe kaum zutrauen mag. Jack Russel Terrier sind Jagdhunde. Dessen muss man sich bewusst sein. Und nicht nur ihre Größe wurde für die Fuchsjagd gezüchtet. Auch vom Wesen her sind sie durch und durch für den Jagdgebrauch gezüchtet.

Sie sind unglaublich mutig und stellen sich jedem möglichen Feind gegenüber. Jack Russel Terrier haben ein ausgeprägtes Wach- und Schutzverhalten. Andere Hunde werden gern mal verbellt, um die eigene Familie oder den Besitzer zu schützen. Sie sind überaus lernfähig- und auch lernwillig. Allerdings können sie auch zu extremer Sturheit neigen. Und das verlangt dem Besitzer einiges an Erfahrung ab.

Jack Russel Terrier brauchen unbedingt eine gute aber auch sehr konsequente Erziehung. Sind sie nicht richtig erzogen, stellen sie immer wieder in Frage, wer das Sagen hat. Am besten ist es, den Jack Russel nicht nur körperlich auszulasten, sondern ihn auch Kopfarbeit leisten zu lassen.

Bild 2: Jack Russel Terrier Mischlinge sind sehr häufig zu finden.

Bild 2: Jack Russel Terrier Mischlinge sind sehr häufig zu finden.

Der Jack Russel Terrier bindet sich stark an seine Menschen und genießt jeden Körperkontakt. Er ist aufgrund seiner lebhaften und aktiven Art ein toller Familienhund. Außerdem ist er wahnsinnig kinderfreundlich. Hat man seinen Jack Russel gut erzogen, ist er ein absoluter Traum-Familienhund. Mit anderen Tieren verträgt er sich gut, wenn man ihn von klein auf daran gewöhnt.

Im Zwinger sollte man ihn keinesfalls halten, dann würde er verkümmern. Aber auch andere Hunde gehören nicht in einen Zwinger! Der Jack Russel gräbt und buddelt für sein Leben gern. Dem passionierten Gärtner sollte bewusst sein, dass er den Garten zumindest teilweise in ein Schlachtfeld verwandeln wird.

Bild 3: Jack Russel Terrier können ein sehr hohes Alter erreichen.

Bild 3: Jack Russel Terrier können ein sehr hohes Alter erreichen.

Der Jack Russel Terrier ist ein sportlicher Begleiter

Der Jack Russel eignet sich hervorragend als Reitbegleithund. Bei jeglichen Hundesportarten kann er glänzen und im Wettkampf die besten Plätze belegen. Dieser Hund liebt es, zu powern und hat eine enorme Sprungkraft. Eine sportlich aktive Familie hat mit ihm die allergrößte Freude. Ob Joggen, Radfahren, Wandern oder Bergsteigen, der Jack Russel ist dabei. Und wer sich beim Agility, Obedience, oder Dog Dancing entfalten möchte, hat mit dem Jack Russel den absolut besten Begleiter.

Obwohl der Jack Russel Terrier kein Windhund ist, gibt es spezielle Coursings für die Rasse. Beim Jack-Russel-Rennen wird die auch Jagd nachempfunden. Die Hunde müssen rennen und dabei über mehrere Hürden springen. Das Ziel am Ende ist ein falscher Hase, ein Loch, durch das die Hunde durch müssen – ähnlich dem Eingang zu einem Fuchsbau. In Deutschland sind diese Rennen noch nicht zu finden, im europäischen Ausland hingegen schon.

Der Jack Russel Terrier im Einsatz als Jagdgebrauchshund

Neben seiner großen Sprungkraft, Schnelligkeit und seiner Ausdauer ist der Jack Russel ein passionierter Schwimmer. Er kommt deshalb auch bei der Entenjagd zum Einsatz. Ebenso wurde er bei Treibjagden eingesetzt und zum Stöbern in Bauten.

Rassetypischen Krankheiten

Er neigt zu Ataxie und Myelopathie, einer seltenen Erbkrankheit, die sich in den ersten Lebensmonaten entwickelt und den Hund zunehmend taub werden lässt. Ebenso treten Bewegungsstörungen auf. Ebenso besteht die Neigung zu einer genetisch bedingten Schwäche, die zur Augenlinsenverlagerung bis hin zum grünen Star führen kann.

Für die aktive Familie ist der Jack Russel Terrier ein super Hund. Für den Hundeanfänger eignen sich andere Rassen besser. Hundeerfahrene Menschen werden jede Menge Spaß mit ihm haben.


Bildnachweis: Titelbild: ©Shutterstock – dezy; alle anderen © pixabay.com

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