Rückwärtsniesen: Reverse Sneezing bei Hund & Katze

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Das Rückwärtsniesen (auch Rückwärtshusten genannt) ist meistens bei Hunden zu sehen. Manchmal gibt es auch Katzen, die „rückwärts niesen“.

Symptome beim Rückwärtsniesen:

Ein Rückwärtsniesen kommt meistens aus dem Nichts. Gerade hat man noch mit dem Hund (der Katze) getobt, gespielt oder er (sie) hat gefressen. Plötzlich steht das Tier mit geöffneten Maul da und röchelt, hustet, würgt. Im Endeffekt schaut das Ganze wirklich aus wie beim „normalen“ Niesen. Nur in die andere Richtung. Der Hund streckt seinen Hals, spreizt seine Ellenbogen nach außen und atmet laut röchelnd ein.

Video: Rückwärtsniesen beim Hund

Ist Reverse sneezing (englisch für Rückwärtsniesen) gefährlich?

Wenn man es genau nimmt, ist Rückwärtsniesen (Reverse sneezing) das Symptom für eine mögliche Erkrankung. Welche das sein kann, weiter unten. Vom Rückwärtsniesen ansich geht keine große Gefahr aus. Es vergeht meist so schnell, wie es gekommen ist.

Nach wenigen Sekunden (manchmal auch ein oder zwei Minuten) ist der Spuk vorbei und der Hund benimmt sich wieder wie vorher.

Rassen, die häufig vom Rückwärtsniesen betroffen sind

Meist sind es kurzköpfige Rassen, dabei sind Möpse und französische Bulldoggen die am Meisten betroffenen Rassen. Aber auch andere Rassen können es haben:

Kurzköpfige (auch brachycephale) Rassen sind:

  • Mops
  • Bulldogge (englisch & französisch)
  • Boxer
  • Pekinse
  • Cavalier King Charles Spaniel
  • Boston Terrier
  • Malteser
  • Shih-Tzu
  • Chihuahua

Bei diesen kurzköpfigen Rassen gibt es im Nasen-Rachen-Raum sehr wenig Platz. So ist die Schnauze im Gegensatz zu anderen Rassen sehr kurz, die Nase befindet sich weiter hinten als „normal“. So kann sich das Gaumensegel in die Luftwege legen und der Hund bekommt schlecht Luft. Um dies zu kompensieren, zieht der Hund die Luft schnell und kräftig ein. Auch wenn man das meist bei kurzköpfigen Hunden sieht, kommt es auch hin und wieder bei anderen Rassen bzw. bei Katzen vor.

Rückwärtsniesen: Die Diagnose

Nachdem es ziemlich schwer ist, dieses Rückwärtsniesen zu provozieren, sollte man sich die Situationen, in denen das Rückwärtsniesen auftritt und auch wie häufig und wie lange die Attacken sind, notieren.

Außerdem kann man, wenn man gerade ein Handy oder ein anderes Gerät zur Hand hat, ein Video drehen. So kann der Tierarzt einen kurzen Blick in die Situation werfen.

Video: Rückwärtsniesen

Was tun gegen Rückwärtsniesen?

Wie bereits erwähnt, ist das Rückwärtsniesen mehr ein Symptom, deshalb muss man den Auslöser finden. Deshalb muss man während des Rückwärtsniesens normalerweise nicht eingreifen. Falls man es doch versuchen möchte, kann man in der akuten Phase dem Hund helfen in dem man:

  • Mit zwei Fingern langsam in Kreisen den Kehlkopf masieren
  • Die Nasenlöcher mit zwei Fingern kurz zuhalten
  • Mit der flachen Hand dem Hund einige Male auf den Brustkorb klopfen

Sollten diese Maßnahmen nicht helfen oder sind noch weitere Symptome erkennbar (Nase läuft, stärkere Atemprobleme oder das Allgemeinbefinden der Katze oder des Hundes wird schlechter) sollte schnellstens ein Tierarzt aufgesucht werden.

Mögliche Ursachen vom Rückwärtsniesen bzw. Rückwärtshusten

In den meisten Fällen wird Rückwärtsniesen (reverse sneezing) vom falsch sitzenden Gaumensegel ausgelöst. Somit ist dies zwar ein unangenehmes Ereignis, aber kein größeres Problem. Doch es gibt auch Situationen oder Krankheiten, die ein Reverse Seneezing begünstigen:

  • Fremdkörper im Rachenraum
  • Polypen
  • Tumore
  • Entzündete Zahnwurzel(n)
  • Nasenmilbenbefall des Tieres
  • Geschwollene Schleichhäute im Mundbereich
  • Entzündung im Rachenraum
  • Herzerkrankungen
  • Infektion der Atemwege

Diese Krankheiten lösen aber meistens noch weitere Symptome aus, so dass man, solange das Rückwärtsniesen alleine auftritt, erst einmal davon ausgehen kann, dass alles in Ordnung ist.

Sollte der Hund (oder die Katze) häufiger „rückwärts niesen“, kann man beim Tierarzt einmal abklären lassen, ob eines der obigen Probleme vorliegt. (#01)

Sollte der Hund (oder die Katze) häufiger „rückwärts niesen“, kann man beim Tierarzt einmal abklären lassen, ob eines der obigen Probleme vorliegt. (#01)

Jedoch können es auch ganz andere Probleme sein, die den Hund (oder die Katze) zum „rückwärts husten“ bringen:

  • Das Halsband sitzt zu eng, dadurch bekommt der Hund schlecht Luft.
  • Die Belastung des Tieres war kurz vor dem Vorfall zu hoch.
  • Das Tier leidet an einer Allergie z.B. gegen
    • Pollen
    • Haushaltsreiniger
    • Parfüm
    • Ect.
  • Der Hund oder die Katze waren einen großen Temperaturanstieg oder –abfall ausgesetzt.

Fazit

Egal ob man es nun Rückwärtsniesen, Rückwärtshusten oder reverse sneezing nennt, es ist ein Phänomen dass man nur bei kurzköpfigen Hunden oder seltener bei Katzen beobachten kann. Das Rückwärtsniesen schaut zwar total irritierend aus und kann dem Zuschauer Angst machen, ist aber erst einmal nichts schlimmeres. Sollte der Hund (oder die Katze) jedoch häufiger dazu neigen, sollte man beim Tierarzt einmal abklären lassen, dass keine versteckte Krankheit dahinter steckt.


Bildnachweis: ©Shutterstock-Titelbild: New Africa, #01: Nejron Photo

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